Sufismus: Die poesievolle Mystik des Islam
Die mystische Gotteserfahrung als Zustand des Einsseins mit Gott
Mystik ist die Liebe zum Absoluten, die brennende Sehnsucht nach der „letzten Wirklichkeit“, nach Gott. Ihr zufolge kann Gott nicht mit Verstandeskräften, sondern allein mit der „Weisheit des Herzens“ gefunden werden.
Als geheimer Grundstrom belebte die Mystik die Religionen – nicht nur das Christentum, sondern auch den Islam. Das breitgefächerte Spektrum der mystischen Strömungen im Islam wird heute als „Sufismus“ bezeichnete. Er hatte seine Hochblüte im Mittelalter, beeinflusste die Kunst und die Poesie und stand oft in Opposition zum starren dogmatischen Islam. Nicht selten wurden und werden Sufis von der Staatsmacht verfolgt. Das Ziel des Sufismus – die momenthafte, liebende Verschmelzung der Seele mit Gott – lässt sich kaum in Sprache ausdrücken. „Worte bleiben an der Küste“, sagen dazu die Sufis. Manche versuchten dennoch, das Unsagbare mit bezaubernden Metaphern der Natur, der Blumen oder auch der zärtlichen Liebe zwischen Freunden oder zwischen Mann und Frau auszudrücken.
Zu den berühmtesten Sufi-Dichtern zählt Mevlana C. Rumi (1207-1273), der Begründer des Ordens der Tanzenden Derwische, dessen subtiles literarisches Werk zur Weltliteratur zählt. Er schrieb in persischer Sprache, ebenso wie Hafiz (um 1325-1390), dessen hintergründige Lyrik schon zu Goethes Zeiten ins Deutsche übersetzt wurden und Goethe zu seiner Gedichtsammlung „West-östlicher Diwan“ inspirierte. Respektvoll bezeichnete der deutsche Dichterfürst Hafis als seinen „Zwillingsbruder“.
Tauchen wir an diesem Abend, begleitet von Bildern, in die tiefsinnige, poetische Welt des Sufismus ein!
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